Der Bullenmarkt für Kryptowährungen ist seit dem Jahreswechsel in aller Munde. Während sich der Aktienmarkt am boomen ist, setzt Bitcoin auch Bitcoin neue All-time-highs. Warum ist das so? Warum sind die Altcoins teilweise noch so weit von ihrem Allzeithoch entfernt? Und warum sind gewisse Abschnitte im Bullenmarkt ungesund für die weitere Entwicklung?
Was ist ein Bullen Markt?
Im Allgemeinen ist ein Bullenmarkt eine Phase, in welcher die Preise steigen und Optimismus bei den Anlegern herrscht. Bei traditionellen Märkten ist dieses Phänomen schon recht gut untersucht und einschätzbar, auch wenn es jedes Mal Überraschungen gibt. Die Gründe für eine Bullenmarkt können je nach Markt verschieden sein. Gibt es überraschende Neuigkeiten, so kann es zu großen Anstiegen in kurzer Zeit kommen, andersrum kann der Markt auch langsam aufgebaut werden.
Ändern sich die Vorzeichen, so kann auch eine neue Marktphase eintreten.
Es gibt einige Paarmeter, an welche man sich grob halten kann.
Kurz zusammengefasst:
Ein Preisanstieg, der, von einem Tief ausgehend, über 20% beträgt wird als Beginn eines Bullenmarktes gesehen.
Eine Abverkauf von 10% wird nur als Korrektur gesehen und ist nicht zwingend das Ende.
Erst ab einem Preisabfall von 20% wird von einem Bärenmarkt gesprochen.
Ein markanter Rückgang der Wirtschaft, des Wohlstandes, steigende Arbeitslosenquote usw. sind Zeichen für eine Rezession.
Diese Faktoren stehen jetzt ein wenig im Konflikt mit der volkstümlichen Auffassung einer bullischen Marktphase. Der Bullenmarkt in technischer Sicht (am Chart) nicht von allen wahrgenommen, kaum jemand hat im Dezember 2022 (Anstieg um 20% von BTC) vom Start des Bullenmarktes gesprochen. Dies hängt im Allgemeinen mit der Psychologie zusammen.
Der Grundstein für das nächste Allzeithoch liegt immer im tiefsten Tief.
Der Krypto Bullrun
Fundamentale Betrachtung:
Ebenso wie am Aktien- so wird auch am Kryptomarkt eine positive wirtschaftliche Entwicklung benötigt. Aktuell kann man daher auch sagen, dass der Kryptwährungen noch sehr an den Aktien gekoppelt sind, also dass dieser ein Faktor ist. Positive Berichterstattung ist ebenfalls förderlich. Aber auch sozioökonomische Bestimmungen (Geldpolitik, Leitzins, usw.) beinflussen deflationäre-eigenständige Währungen (BTC ETH, SOL) ebenso, auch wenn sie eigentlich nicht direkt betroffen sind. Ebenso wäre die wirtschaftliche Entwicklung für Bitcoin "gleichgültig" es ist keine Firma, die dadurch Vor- Nachteile hat. Mit der Implementierung von Kryptofirmen ändert sich dies natürlich. Aktuell sind wir an einem Punkt, wo Bitcoin an anderen Märkten hängt, an BTC hängen alle Altcoins, bis diese Verkettung also bis dahin aufgelöst ist wird es noch lange dauern. Womöglich kommen dann auch neue Faktoren hinzu, welche die Entwicklung beeinflussen.
Im Allgemeinen muss aber erwähnt werden, dass der Marktanteil von (welcher sinkend ist) immer noch so groß ist, dass andere Coins alleine "unbedeutend" sind. In Zukunft wird sich das voraussichtlich ändern, dann wird es sehr interessant zu sehen wie dieser Leader ersetzt wird. Aktuell "tanzt" alles nach dem Bitcoin.
Daher gilt die Faustregel:
Bitcoin steigt - Altcoins stagnieren
Bitcoin fällt - Altcoins fallen
Bitcoin stagniert - Altcoins steigen
Der "neumodische" Kryptomarkt kann zwar an diesen Indikatoren gemessen werden, verfolgt aber auch eigene Regeln.
Kryptowährungen bilden mit Abstand den neusten handelbaren Markt, hier deutlich weniger historische Daten und mehr Volatilität. Die Marktkapitalisierung ist deutlich geringer sowie das Volumen schwankender, das Ergebnis sind große Kursbewegungen. Daher sollte man das ganze "entspannter" betrachten. Es kann gut passieren, dass Bitcoin an einem Tag anfangs um 10% steigt und mit -10% den Tag beendet. Dies ist auf der einen Seite eine Chance, denn es können in kurzer Zeit große Gewinne realisiert werden, selbiges gilt umgekehrt. So ergeben sich die Wertvervielfachungen in kurzer Zeit, welche charakteristisch sind.
Oberflächlich betrachtet ist der Kryptomarkt noch so am Anfang, dass (fast) alle Coins mitgezogen werden. Natürlich ist es vorteilhaft wenn das Produkt, sofern es ein richtiges gibt, bzw. die Entwicklung gut läuft, um nochmal extra Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber es erscheint gleichgültig ob es ein "sinnloser" Memecoin ist oder eine komplexe Problemlösung, wenn es nur darum geht Gewinne zu erzielen.
Technische Betrachtung:
Zu Beginn erleben wir meisten ein nachhaltiges Wachstum, welches auf ordentlichem Support passiert und mit diesen Absicherungen den Markt weiterbringt und in Bärenmärkten als neues Fundament dienen (welches optimalerweise über dem alten Low liegt). Je länger man in einer Preisrange ist, desto mehr Support wird dort gesetzt. Dies ist extrem wichtig, dass der Markt stetig wächst und auch in Bärenmärkten höhere Lows setzen kann.
Je fortgeschrittener den Bullrun ist desto größere werden die Gewinne in kurzer Zeit und sind aber ab einem gewissen Punkt nicht mehr gesund für den Markt, in technischer Sicht. . Wenn der Punkt kommt, wo Coins im Wert, (fast) ohne Rücksetzer oder Stagnation steigen, dann wird eine unökonomische Markstruktur gebildet. Es werden keine Support und Resistenz Zone mehr gebildet, bzw. sie werden vernachlässigt. Dies geht soweit, bis der Wiederstand zu groß wird und sich an einem gewissen Punkt eine große Residenz bildet. Im Idealfall kann knapp darunter nochmal etwas Halt gefunden werden (Korrektur) und an einem späteren Zeitpunkt die Resistenz "gewaltvoll" durchbrochen werden, bis sie an einem gewissen Punkt wieder ausbremst.
Irgendwann fehlen dann die nachhaltigen Support Zonen, wo man sich Liquidität holen kann, (meist) kommt es zur Stagnation und später fällt der Preis bis wieder eine "richtige" Supportzone gefunden wird. Da jetzt aber ein großer Druck herrscht und es ja in der Finalen Phase des Bullruns keine Nachhaltige Bodenbildung gibt kann man sehr tief fallen. Dies kann in einem schleichendem Prozess passieren und wäre (eventuell) ein Bärenmarkt. Die Zonen können sich verallgemeinert auch nach dem aktuellen politischen und wirtschaftlichen Weltgeschehen bilden - fundamentaler Einfluss.
Gewinne realisieren:
Das hört sich alle sehr nachvollziehbar an, ist aber nur theoretisch so schön erkennbar. Natürlich kann man bei ändernden ökonomischen Bedingungen von einem Ende des Bullen Marktes ausgehen. Doch dies geschieht meist sehr schleichend, und die Hoffnung, dass es sich nur um eine Korrektur handelt stirbt zuletzt. Man muss hier genau beobachten und wenn man (sofern man in der Lage ist) zu merken, dass dem Markt die Kraft ausgeht, dass sich eine Wiederstand bildet, sollte man spätestens Gewinne realisieren. Klug wäre es sich bestimmte Kursziele zusetzen und abhängig vom "Potenzial" Rendite zu sicheren. Es ist auch ganz wichtig zu betrachten, dass nicht in jedem Bullenmarkt jede Währung (gilt ebenso für Aktien und Co.) neu ATH´s setzt.
Ein realisierter Gewinn (auch wenn er nicht maximal war) ist immer besser als ein verpasster. Denn ein Crash, meist ausgelöst von einem prägenden Ereignis, kann in kurzer Zeit großen Schaden anrichten.
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